Montag, 11. November 2013

Konza

Einen Tag, bevor Konza losging, fuhr ich nach Nairobi und schlief bei Emma. Es war ein sehr netter Abend, an dem ich auch eine andere Volontärin kennenlernte.

Tags darauf, am 11. Okbtober, machten wir uns auf nach Konza, drei Stunden von Nairobi entfernt, wo sich ein Nationalpark befindet. Als wir den Eingang zum Gelände passierten, überkam mich eine plötzliche Ruhe, die ich bis dahin nicht gekannt hatte.
Später machte ich mir diese kurze Notiz:
"Erstmals bin ich richtig glücklich hier. Nicht diese verhaltene Freude, aber ein mich grinsend machendes Glücksgefühl hat sich eingestellt. Nächste Woche werde ich umziehen." 
Und tatsächlich konnte ich diesen Tag in seiner ganzen Schönheit genießen. Wir kamen am Zeltplatz an und hatten ein vorzügliches Abendessen. Später hatten ein paar von uns ein nettes Gespräch mit dem Führer im Revier endete schließlich in einem mitternächtlichen Ausflug in den Busch. Das war unheimlich cool, wir hatten diesen starken Scheinwerfer, mit dem wir nach Giraffen, Hyänen und Bushbabies Ausschau hielten. Wir sahen Zebras, Gnus, Giraffen, Affen und Bushbabies, die Hyänen fanden wir leider nicht. Die Luft war frisch und feucht, der Sternenhimmel schien sich unter der Last seiner Beleuchtung zu biegen, es schien, als bräcuhte man nur die Hand auszustrecken, um einen der gelb funkelnden Diamanten herunterzuholen.
Es gitb hier so viele Kleinigkeiten, Unterschiede, die bei näherer Überlegung sehr logisch sind, auf deren Existenz man wenn nicht durch Beobachtung aber niemals kommen würde. Eine davon ist der Mond. Die Sichel steht hier nicht, sie liegt oder hängt wie ein Fallschirm am Himmel.

Am nächsten Morgen stand ich sehr früh auf, um den Sonnenaufgang bewundern zu können. Danach streiften wir mit unserem Guide zu Fuß ein wenig durch die Umgebung und trafen Zebras und Gnus. Es war echt heiß verglichen mit Eldoret, das Klima wechselt von Ort zu Ort recht schnell. Zu Mittag machten wir uns auf eine Art Safiri, mit dem Reisebus quer durch den Busch, das war ein witziges Unterfangen. Wir sind sogar einen Berg damit raufgefahren. Dass das möglich ist, hätte ich mich davor nicht zu träumen gewagt und selbst während der Fahrt zweifelte ich noch an der Wirklichkeit dieser Aktion. Den ganzen Tagesausflug über hatten wir Blick auf die wunderschöne Steppenlandschaft des Nationalparks. Wir sahen wiederum Giraffen, Strauße, Zebras, Gazellen, Gnus und Antilopen. Es wirkte ein wenig unwirklich.
Die Sonne und die Hitze hatten mich so müde gemacht, dass ich am Abend sehr früh zu Bett ging, dafür am nächsten Morgen nochmals verfolgen konnte, wie die Sonnenstraheln zuerst den Horizont indigo, dann rosa und orange färbten, wie sie neckisch die Wolkenenden kitzelten und wie der gelbe Ball schließlich langsam und doch so schnell über die Zacken der Berge ringsum stieg.
In der Nacht hatte ich das heimtückische Lachen der Hyänen gehört, die sich in der Nähe unseres Lager umhertrieben, was irgendwie erst so richtig unterstrich, dass wir uns in einem Nationalpark befanden.
Am nächsten Tag hatten ein paar von und dann noch die Chance, sich einer Gruppe Giraffen auf einiger Meter zu nähern, was irgendwie total verrückt war.
Der Ausflug war schön und angenehm, aber mit seinem Ende rückte auch das Gespräch mit meinen Gatseltern näher, das ich ein wenig fürchtete.
Als ih Sonntagabend heimkam, sah ich jedoch, dass es für mich kein Zusatend mehr war, noch viel mehr Zeit dort zu verbringen, und fasste mir ein Herz.

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